Die faszinierende Geschichte der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB)

Die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn (MPSB) hinterlässt ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des schmalspurigen Eisenbahnverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern. Die Wurzeln dieser Bahn reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als am 6. Mai 1890 die erste Strecke zwischen Malchin und Dargun eröffnet wurde. Diese Strecke markierte den Beginn einer Ära des schmalspurigen Schienenverkehrs in der Region.

Die MPSB wurde gegründet, um in den ländlichen Gebieten von Mecklenburg und Pommern einen effizienten und kostengünstigen Transport zu ermöglichen. Ihr Streckennetz wurde im Laufe der Jahre kontinuierlich erweitert, und die Bahn entwickelte sich zu einer Lebensader für die Region. Insbesondere der Transport von Gütern wie landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Holz und Kohle trug zur wirtschaftlichen Blüte bei und ermöglichte den Bewohnern einen leichteren Zugang zu Märkten und Handelszentren.

Die beiden Weltkriege brachten Herausforderungen für die MPSB mit sich. In wirtschaftlich blühenden Zeiten war sie eine unverzichtbare Schlagader für den Güterverkehr, wurde jedoch auch den Anforderungen der Kriegszeiten angepasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bahn als Reparationsleistung demontiert, jedoch später mühsam wieder aufgebaut.

 

Die 1970er-Jahre markierten einen schleichenden Niedergang der MPSB, da moderne Verkehrsmittel die Schmalspurbahnen verdrängten. Die meisten Strecken wurden stillgelegt, und die Ära der MPSB als aktives Verkehrsmittel endete schmerzlich.

Trotz des Abschieds von ihrer aktiven Rolle bleibt die Geschichte der MPSB lebendig. Einige Abschnitte der Strecke wurden als Museumsbahnen erhalten, um die Erinnerung an diese bedeutsame Ära zu bewahren. Diese Museumsbahnen sind nicht nur Orte der Nostalgie, sondern auch Quellen der Bildung und des Tourismus, die Besuchern ermöglichen, in die lebendige Vergangenheit der Schmalspurbahnen einzutauchen und die vitale Rolle dieser Bahn für die regionale Entwicklung zu verstehen.

Die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn AG, gegründet 1892, spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Streckennetzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Strecken zu Reparationszwecken abgebaut, aber ein Abschnitt zwischen Friedland und Anklam blieb erhalten und wurde später von Eisenbahnenthusiasten als Museumsbahn wieder aufgebaut.

Die Geschichte der Lokomotiven der MPSB, insbesondere die Nr. 1 bis 7 (2. Besetzung), zeigt die technische Entwicklung und Anpassungen im Laufe der Zeit. Einige der erhaltenen Lokomotiven sind heute noch in Betrieb und dienen als lebendige Zeugen dieser Ära des Schienenverkehrs.

Die Museumsbahn, die aus Teilen der MPSB hervorging, hat sich zu einer wichtigen kulturellen und touristischen Einrichtung entwickelt. Mit historischen Fahrzeugen, Bildungsangeboten, Veranstaltungen und Festivals trägt sie dazu bei, das kulturelle Erbe der Schmalspurbahn in Mecklenburg und Pommern zu bewahren und den Tourismus in der Region zu fördern.

ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN AUS
DER GESCHICHTE DER MPSB

05.05.1891

Die Stadt Friedland befürwortet den Bau einer 600 mm spurigen Feldbahn mit Dampfbetrieb.

20.07.1891

Vergnügungsfahrten mit offenem Güterwagen von Schwichtenberg nach Ferdinandshof.

06.10.1891

Die großherzögliche regierung erteilt die Genehmigung für Güterverkehr auf der Strecke Ferdinandshof – Friedland mit Abzweig nach Löwitz und Lübbersdorf.

20.05.1892

Die Mecklenburg-Pommersche -Schmalspurbahn Aktiengesellschaft (MPSB) konstituirt sich in Berlin. Damit ist das Unternehmen offiziell gegründet.

1895/1896

Das Streckennetz der MPSB hat eine Länge von 141,36 km. Es sind 13 Lokomotiven, 8 Personenwagen, 4 Gepäckwagen, 425 Güterwagen und 27 Spezialwagen im Einsatz. In dieser zeit wurden 63144 Personen und 130434 Tonnen Güter befördert.

1911

Während der Sommermonate findet im Einzugsbereich der MPSB ein Kaisermanöver statt. Kaiser Wilhelm II. lernt die MPSB kennen.

 

1913/1914

Die MPSB ist eine der modernsten deutschen Schmalspurbahnen geworden. MIt 12 Lokomotiven, 23 Personenwagen, 17 Fakultativwagen, 8 Gepäckwagen, 1 Postwagen, 544 Güterwagen, 24 Spezialwagen und 19 Bahndienstwagen. Die Strecke hat jetzt eine Länge  von 175.6 km.

 

18.04.1945

Der zweite Weltkrieg, die letzte Aufsichtsratssitzung der MPSB findet in Friedland statt.

12.06.1945

Die MPSB wird von einem Kommando der Roten Armee beschlagnahmt. Nur die Strecke Anklam-Demmin-Wegezin-Friedland bleibt für Güterverkehr und Personenverkehr bestehen.

18.10.1946

Die Strecke Anklam-Demmin-Wegezin-Friedland geht in das Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern über. 7 Lokomotiven, 25 Personenwagen, 10 Gepäckwagen und 239 zum Teil stark beschädigte Güterwagen sind noch vorhanden.

23.10.1947

Die MPSB wird aus dem Handelsregister gestrichen.

23.04.1947

Die Verwaltung und Nutznießung geht an die Deutsche Reichsbahn über.

01.11.1960

Der öffentliche Personen- und Güterverkehr wird nach und nach auf den restlichen Strecken eingestellt.

03.09.1970

Sämtliche Bahnanlagen der MPSB werden abgebaut.

1972

Alle 6 bis zur Betriebsstillegung eingesetzten Dampflokomotiven bleiben mit ausgewählten Wagen erhalten.

1996

Gründung des Vereines „MPSB Freunde e.V.“

1999

Wiedereröffnung eines Teilstückes in Schwichtenberg.

2000

Fertigstellung der Strecke bis Uhlenhorst, Sanierung diverser Fahrtzeuge.

2004

Bau des Gleisdreiecks am Findlingsgarten.

2010

Aufbau von Spielplatz und Informationstafeln in Uhlenhorst.

2022 – 2024

Erneuerung der Srecke  bis Uhlenhorst.

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